Peinlich, wenn das jemand hört…
Peinlich, wenn das jemand hört…
Gehört werden, Anklang finden: Manchmal ist das vielleicht dein Ziel und freust dich über Tipps für mehr Stimm-Power.
Manchmal ist es aber auch vielleicht genau anders herum: Da wünschst du dir Privatsphäre, einen geschützten Raum, in dem du deine Stimme ganz ungestört klingen lassen kannst. Zum Beispiel
- wenn du Telefonieren möchtest, ohne dass dir jemand zuhört
- wenn dir eine Melodie im Kopf herumgeht, die du gern singen würdest
- wenn du die Stimmübungen machen möchtest, die dir dein Coach empfohlen hat
- du einfach mal ein bisschen Dampf ablassen und ein paar Kraftausdrücke in die Welt schicken möchtest
Vielen Menschen ist es peinlich, in solchen Momenten gehört zu werden.
Ich finde durchaus, dass Rücksicht eine Tugend ist und schätze Menschen, die in der Bahn beim Telefonieren ihre Stimme dämpfen. Oder auf Kraftausdrücke in meiner Gegenwart auch gern ganz verzichten.
Andererseits geht es möglicherweise auf deine Kosten, wenn du deine Stimme zu zaghaft oder gar nicht einsetzt, ob wohl du eigentlich gern frei Schnauze in die Welt klingen würdest. Zum Beispiel dann,
- wenn du durch andere Menschen im Büro beim Telefonieren so abgelenkt wirst, dass deine Gesprächsführung darunter leidet
- wenn du gern singen würdest, du aber aus Angst vor falschen Tönen lieber ganz den Mund hältst
- wenn Frust oder Wut aus dir raus müssen und du die Gefühle in dich hineinfrisst, statt im Keller oder auf dem Sportplatz ein bisschen rumzubrüllen und Spannung abzubauen
Dann geht dir jedes Mal ein Stück Lebensenergie verloren. Schade drum.
Was kannst du tun?
Vielleicht kannst du mit folgendem Gedanken etwas anfangen:
Mach dir klar, dass dir dein Stimm-Raum zusteht. Es steht dir zu,
- unperfekte Töne, Wörter und Formulierungen von dir zu geben. Deine volle Power kannst du nur entfalten, wenn du dir Fehler gestattest.
- mal durch zu schrille, schiefe oder unschöne Laute zu irritieren. Jede Stimme hat ihre Schönheitsflecken. Lass dich überraschen, wo deine sind.
- Andere Menschen auch mal kurzfristig zu stören. Und ihnen dadurch Gelegenheit zu geben, ihre Bedürfnisse zu vertreten.
Darüber hinaus ist es oft möglich, den eigenen Stimm-Raum auszuhandeln.
- Zu kommunizieren, wann man mal 10 min Ruhe für ein Telefonat braucht.
- Rituelle Räume für „egales“ Singen und Schreien zu schaffen (Auto, Dusche, Stadion).
- Sich im Vorfeld für kurze Störungen zu entschuldigen und anzukündigen, wann die Party, das Telefonat, die Stimmübung vorbei sein wird. Und dann aus vollem Herzen diesen Raum einzunehmen.
Tipps dafür, wie du dir ein Herz fassen und deinen Mut zur Stimme finden kannst, hörst du in meinem neuen Podcast „Mut zur Stimme: So sprichst du mit Wumms!“ Den gibt es ab sofort alle zwei Wochen mit vielen Praxis-Tipps, Fun Facts und unterhaltsamen Anekdoten rund um sprechen und Stimme.
Deine Anne
Anne Kühl
Dipl.-Sprecherin und Sprechtrainerin
Wie kannst du deine Stimme in einem Verkaufsgespräch optimal einsetzen? Wie lernt man reden? Wie kriegt man schwierige Worte wie "Authentizität" mühelos über die Lippen? Und wie klingst du gut, auch wenn du erkältet bist?
Antworten auf diese und andere Fragen findest du in meinem Blog!
Anne Kühl Dipl.-Sprecherin, Dipl.-Sprecherzieherin
Helmholtzstraße 22 | 22765 Hamburg | Telefon 0049 - 171 - 4890424 | sprechen (at) annekuehl.de
Kontakt | Datenschutzerklärung | Impressum | Facebook | Linkedin | Xing | Youtube | Login Mitgliederbereich