Mit der Stimme führen – warum fühlen so wichtig ist

Mit der Stimme führen – warum fühlen so wichtig ist

„Die Zeiten sind nicht leicht, dennoch müssen wir nach vorne blicken.“ Mitgefühl und Motivation schwingen in diesem Satz mit, den ein Leader zu seinem Team sagt. Aber wie klingt seine Stimme bei diesem Satz? Klingt sie eisern und die Betonung liegt auf „müssen“? Spricht aus ihm das ignorante „Ich verstehe euch ja, ABER…“, das sich selbst Lügen straft? Oder gelingt es dem Leader, in seiner Stimme wahres Verständnis mitschwingen zu lassen und damit die Not, in die sich viele seiner Mitarbeiter:innen gerade befinden, anzuerkennen?

Oft ist es eine impulsive oder eine bewusst dosierte emotionale Note, die dem Sprechausdruck die nötige Glaubwürdigkeit verleiht. Genau diese braucht es in der Regel, um andere Menschen wirklich zu überzeugen. Ausdrucksloses und emotionsfreies Sprechen stößt selten auf Resonanz und die Angesprochenen schalten auf Durchzug – genauso wie bei übertriebenen oder aufgesetzten Emotionen. Bleibt die Frage: Welche Emotionen darf und sollte man in welchem Maße einsetzen? Was ist angemessen, was ist noch echt, was ist schon zu dick aufgetragen?

Die Antwort liegt immer im echten Gefühl. In der authentischen Regung, die mit deinen Worten verbunden ist. Dein Charisma als Leader besteht unter anderem in der Art, wie du deine Gefühle akzeptierst und in der Angemessenheit, mit der du nach außen hin mit ihnen umgehst.

Aber allzu oft ist es gar nicht da, das echte Gefühl. Oder irgendwo versteckt, während man den Blick strickt auf das Ziel richtet, während der Alltag nach Tempo und Effizienz verlangt, nach Machen statt nach Wahrnehmen und nach Haben statt Sein.

Im menschlichen Nervensystem gehen Kämpfen und Fühlen nicht zusammen. Und mancher Leader empfindet den Alltag eher als Kampf und kommt vielleicht nach Feierabend und am Wochenende auch mal zum Fühlen, nebenbei.

Dabei kann nur der führen, der Resonanz erzeugt. Der anderen Menschen das Gefühl gibt, sie wahrzunehmen, zu verstehen, sie abholen und auf stimmige Weise zu gemeinsamen Zielen begleiten zu können. Das setzt die Wahrnehmung für andere Personen voraus.

Und die wiederum setzt voraus, dass du dich selbst wahrnimmst. Nur wer die Vielfalt von Gefühlen in sich selbst erlebt und gelernt hat, akzeptierend damit umzugehen, kann auch andere in ihrem jeweiligen emotionalen Zustand akzeptieren und sie von dort aus weiter führen zu konstruktivem Handeln.

Was Leader-Persönlichkeiten am häufigsten scheitern lässt, ist das Nicht-Wahrnehmen innerer und äußerer Stimmen, die für andere oft so deutlich hörbar sind. Das kann die innere Stimme sein, die vor einem zu großen Risiko warnt oder die ahnt, dass in der Peripherie des Tunnelblicks die eine oder andere Lampe blinkt. Oder es sind die halb ausgesprochenen Bedenken oder Bedürfnisse des Teams, die im Sinne der Effizienz an den Rand gedrängt werden.

Diejenigen Leader aber sind erfolgreich, die auch auf die leisen, vielleicht unbequemen Stimmen innerhalb und außerhalb ihrer selbst achten. Die zuhören, anderen und sich selbst. Die akzeptieren und integrieren. Und diese Fähigkeit beginnt immer beim eigenen Selbstmanagement.

Frauen im Gespräch

Ausgangspunkt des Machens muss immer ein Moment des Lassen sein, in dem du wahrnimmst, fühlst und in dem ein neuer Fokus entsteht. Wie die Nacht die Gegenspielerin des Tages ist, wie Einatmen und Ausatmen zusammengehören, so entsteht auch nur durch das Wechselspiel von Tun und Fühlen ein Lebensrhythmus, der sich selbst trägt. Und nur ein solcher Lebensrhythmus kann die Basis dafür sein, das Vertrauen anderer Menschen zu gewinnen und sie auf dynamische Weise zu lebendigen Zielen zu führen.

Ausdruck dieses Lebensrhythmus ist mehr als alles andere deine Stimme. Denn jeder, der dir zuhört, nimmt wahr:

  • Prescht dieser Mensch stur voran, oder lässt er sich die Zeit, die er braucht, um eine Wahrheit in ihrer Tiefe auszudrücken?

  • Gibt er monoton Vorgekautes wieder, oder lässt er sich in jedem Moment neu inspirieren und kann mich bei meinem Bedürfnis nach Erleben und Kreativität abholen?

  • Drückt er sich schwammig aus und legt sich ungern fest, oder bietet er mir Klarheit und eine Reibungsfläche, an der ich wachsen kann?

  • Hört er mir zu und will wissen, was ich zu geben habe, oder will er nur seine Ideen äußern und mich zum Werkzeug seiner eigenen Pläne machen?

All das wird hörbar in der Art wie du deine Sprache betonst, wie du deine Aussprache gestaltest und dein Sprechtempo wählst.

Authentisch sprechen & wirklich berühren!

Wie du die Gefühle in deiner Stimme zu deiner Stärke machst, lernst du in meinen Seminaren oder im Coaching. Melde dich bei mir, und wir schauen gemeinsam, welches Angebot für dich passt!

Die Magie der Stimme: Entdecke die Kraft deiner Stimme im Seminar mit Anne Kühl in Hamburg.

Anne Kühl Dipl.-Sprecherin, Dipl.-Sprecherzieherin
Helmholtzstraße 22 | 22765 Hamburg | Telefon 0049 - 171 - 4890424 | sprechen (at) annekuehl.de
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